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Welcher Kaffee bei Koffeinunverträglichkeit?

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Koffein findet sich in vielen Lebensmitteln, nicht nur im Kaffee. Auch Schokolade, Tee und viele Medikamente weisen Koffein als Inhaltsstoff  aus. Menschen, die Koffein nicht vertragen oder bewusst darauf verzichten wollen, z.B. bei einer Schwangerschaft, wollen dennoch nicht auf die lieb gewonnene Tasse Kaffee am Morgen verzichten.

Eine Koffeinunverträglichkeit liegt vor allem bei Menschen vor, die eine Genvariante in sich tragen, die sich nicht mit Koffein verträgt. Untersuchungen der Universitäten in Würzburg und Bristol haben gezeigt, dass das Koffein Rezeptoren im Gehirn blockieren kann und dann verhindert, dass entspannende Botenstoffe andocken können. Der Körper der Betroffenen befindet sich folglich nach dem Genuss von Kaffee in einer Art von Alarmzustand. Herzrasen, Schweißausbrüche, Rastlosigkeit und Einschlafprobleme sind deutliche Anzeichen für eine Koffein-Unverträglichkeit.

Glücklicherweise gibt es neben koffeinfreiem Tee, z.B. südafrikanischem Rooibos Tee, auch Kaffees, die natürlicherweise kaum Koffein enthalten oder denen man das Koffein entzogen hat.

Kaffees mit wenig Koffein

Zu ersten Variante gehören koffeinarme Arabica-Bohnen z.B. aus Äthiopien. Der Sidamo, ein Kaffee aus dem äthiopischen Hochland, weist z.B. einen viel geringeren Koffeingehalt auf, als beispielsweise Robusta-Bohnen. Robusta-Bohnen findet man häufig in billigen Kaffeemischungen aus dem Supermarkt, da sie im Rohkaffee-EInkauf recht günstig sind. Für Menschen, die stark auf Koffein reagieren, sind diese Kaffeemischungen jedoch völlig ungeeignet. Hier empfiehlt sich tatsächlich, reinen koffeinarmen Sidamo zu genießen, wie z.B. den äthopischen Sidamo von Demmel Kaffee. Dieser ist durch seine Langzeitröstung sogar noch besonders säurearm.

Demmel Kaffee Sidamo
Demmel Kaffee Sidamo

Entkoffeinierte Kaffees

Wer völlig auf Koffein verzichten muss oder will, dem sind entkoffeinierte Kaffees zu empfehlen. Einen wirklich koffeinfreien Kaffee gibt es zwar nicht (der Gesetzgeber erlaubt einen Restkoffeingehalt von 0,1%), doch kommen Menschen mit Koffeinunverträglichkeit dennoch in den Genuss hochwertigen Kaffees.

Ehrlichgesagt konnte ich mir lange nicht vorstellen, dass man freiwillig entkoffeinierten Kaffee trinken möchte. Untermauert wurde dieses Denken durch die koffeinfreien Kaffees, die ich bis dato probiert hatte.

Durch einen Zufall kam ich dann in Berührung mit dem entkoffeinierten Kaffee von Turm Kaffee aus St.Gallen. Und ganz ehrlich, wenn mir niemand gesagt hätte, dass es sich um einen Kaffee ohne Koffein handelt, hätte ich es nicht gemerkt.

Grund dafür ist wohl der Schweizer Wasser Prozess, mit dem die Kaffeebohnen entkoffeiniert werden.

Schweizer Wasser Prozess

Die billigen Entkoffeinierungsverfahren, wie z.B. die direkte Entkoffeinierung nutzen Dichlormethan oder Ethylacetat als Lösungsmittel.

Ich empfehle dagegen Kaffees zu trinken, denen das Koffein durch den Schweizer Wasser Prozess entzogen wurde. Dieser rein physikalische Prozess kommt ohne Chemie aus und schont vor allem die Aromen der Kaffees. Unsere koffeinfreien Kaffees aus der Schweiz z.B. der bereits erwähnte entkoffeinierte Kaffee von Turm Kaffee nutzen diesen Prozess. Auch wenn der Schweizer Wasser Prozess an sich recht teuer ist und damit auch der Verbraucher mehr Geld bezahlen muss, lohnt sich der Griff zu diesen Kaffees auf jeden Fall. Sie werden den Unterschied zu chemisch entkoffeinierten Kaffees schmecken.

Kaffeeunverträglichkeit vs. Koffeinunverträglichkeit

Nicht verwechseln sollte man die Koffeinunverträglichkeit mit der allgemeinen Kaffeeunverträglichkeit. Denn hier reagiert der Körper nicht (nur) auf das Koffein selbst, sondern auch auf die Bitterstoffe und die Chlorogensäure des Kaffees. Menschen, die auf den Genuss von Kaffee negativ reagieren, zeigen häufig Symptome von Sodbrennen und Magenbeschwerden bis hin zur Gastritis. Hier hilft der Verzicht auf Kaffees mit Robusta-Bohnen, aber vor allem die Verwendung hochwertiger Arabica-Kaffees. Wenn diese traditionell bei niedrigen Temperaturen für mindestens 15 bis 20 min geröstet werden, baut sich die magenbelastende Chlorogensäure weitestgehend ab. Auch die unerwünschten Bitterstoffe entstehen im klassischen Trommelröster weniger, als z.B. bei der industriellen Röstung.

Trotz der beschriebenen Unverträglichkeiten sollte man jedoch auf seine gewohnte Tasse Kaffee nicht verzichten. Denn Kaffee zeigt auch viele positive Effekte auf den menschlichen Organismus.

Johannes Lacker

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