Auf Facebook hatte ich gefragt, welcher Espresso auf dem folgenden Foto aus der Schweiz stammt:
geröstete Bohnen für Espresso
Interessanterweise kamen nur von zwei Facebook-Fans die richtige Antwort: Es ist der Espresso in der Mitte. Die Tosca Mischung wurde bei Henauer Kaffee in Höri im Kanton Zürich geröstet. Der linke Espresso stammt von der Firma Schreyögg aus Südtirol und der rechte Espresso von der Firma Omkafe vom Gardasee.
Schreyögg, Henauer Kaffee, Omkafe
Dieser Bohnenvergleich kam spontan durch den Besuch des Vertreters der Fa. Schreyögg in unserem Heppenheimer Ladengeschäft zustande. Den Tosca von Henauer Kaffee und den Omkafe haben wir aktuell in unseren Mühlen, den Exquisit Espresso von Schreyögg haben wir dann dazu quer verkostet.
Ehrlich gesagt war ich persönlich sehr überrascht, wie dunkel die Bohnen von Schreyögg geröstet sind. Auch eine zweite Mischung, die uns angeboten wurde, war ebenfalls sehr dunkel. Und so wie die Bohnen geröstet wurden, schmeckten uns die Kaffees aus Südtirol auch: Leicht rauchig, kräftige Röstaromen, kaum geschmackstragende Säuren.
Für meinen Geschmack ist der Kaffee eigentlich schon tot, allerdings will ich natürlich nicht verheimlichen, dass es gerade in Italien viele Liebhaber solcher Röstungen gibt. Doch selbst der Omkafe Oro, den ich persönlich auch schon als recht kräftig im Geschmack empfinde, ist nuancierter, spannender in den Aromen.
Die hellste Mischung, wie auf dem oberen Foto zu erkennen, stammt von der Firma Henauer Kaffee aus der Schweiz. Bei den Schweizer Espressomischungen wird nach meiner Erfahnung (noch mehr) Wert auf nuancierte Aromen und feine Fruchtsäuren gelegt. Geschmacklich finde ich den Tosca ähnlich spannend wie den populären Lilla e Rose der Fa. Blaser Café aus Bern, denn neben dem typischen Espressogeschmack findet sich noch eine fruchtige Süsse im Kaffee, die einfach einmal eine willkommene Abwechslung für den ambitionierten Espressotrinker bietet.
So gerne ich bis dato auch mal einen italienischen Espresso trinke, der Schreyögg war mir dann doch zu heftig. Aber für die Liebhaber süditalienischer Röstungen trotzdem eine Empfehlung.
Mit der Trinkschokolade ist Madame Marta Tombolan, Inhaberin der Chocolaterie “Barbare”, über die Stadtgrenzen Lausannes hinweg zu einem Inbegriff für Trinkschokoladen-Geniesser geworden.
Etwas ganz besonderes liefert Idilio Origins aus Basel: Der Lagencacao No. 3 Selección Cata Ocumare wird in zwei Varianten geliefert. Zum einen conchiert, so wie die Schweizer Chocolatiers die Schokolade produzieren und zum anderen unconchiert. Diese “Buure-Schoggi” (O-Ton von Idilio Inhaber Niklaus Blumer) ahmt die Art und Weise nach, wie die Venezolanischen Cacao-Bauern die Schokolade für den Eigenbedarf verarbeiten:
Übrigens ist bereits die nächste Lieferung aus der Schweiz unterwegs: die Röstereien Blaser, Turm, La Semeuse, Rast und Pausa Caffè rösten wieder für uns!
Henauer Kaffee habe ich schon seit längerem im Auge für das Kaffeesortiment. Vor allem die gut gemachte Homepage sowie das Engagement der Familie Henauer in Sachen demeter-Kaffees hatten mich neugierig gemacht.
Und nachdem ich mein Kaffeesortiment etwas bereinigt hatte (so habe ich die Kaffees der Rösterei Caffè Carlito ausgelistet), sprach ich vor einiger Zeit Philipp Henauer an, ob er mich beliefern würde.
Erfreulicherweise erklärte sich Herr Henauer sofort bereit, dies zu tun.
Auch wenn das Sortiment, welches ich anbiete, zur Zeit noch klein ist, so zeigt mir doch die Kundennachfrage, dass die Entscheidung richtig war, Henauer Kaffee ins Kaffi Schopp Sortiment aufzunehmen.
Philipp Henauer im Interview
Im Rahmen eines Gespräches, welches ich mit Herrn Henauer vor einigen Tagen führte, möchte ich Ihnen die Rösterei Henauer Kaffee nun gerne einmal vorstellen:
KaffiSchopp [KS]: Grüezi Herr Henauer, seit zwei Wochen führen wir im Kaffi Schopp auch die Kaffeemischungen aus Ihrem Hause. Können Sie uns Ihr Unternehmen kurz vorstellen?
Henauer Kaffee 1896
Philipp Henauer [PH]: Die Kaffeerösterei Henauer wurde im Jahre 1896 in Winterthur gegründet und hat ihren Sitz seit 1986 in Höri (ZH). Wir sind ein traditioneller Familienbetrieb, der nun schon in der vierten Generation im Familienbesitz ist.
[KS]: Was zeichnet die Kaffees aus Höri im Speziellen aus?
[PH]: Wir nehmen uns viel Zeit um die besten Rohkaffees zu veredeln. Langsames Rösten sowie schonender Umgang mit den Rohprodukten sind das Wichtigste. Durch das schonende Rösten und die richtige Wahl der Rohkaffees sind unsere Kaffees arm an Säure, aber je nach Wunsch trotzdem stark. Wir “leben” Kaffee und kennen jeden Schritt, welche unsere Produkte durchlaufen – vom Anbau über den Transport bis zum Endkunden.
Peter Henauer und Philipp Henauer, der die Rösterei in vierter Generation führt
[KS]: Wo findet man Sie in der Schweiz? Sind Sie nur regional in der Gastronomie vertreten oder gibt es auch Einzelhändler, bei denen man Ihren Kaffee kaufen kann?
[PH]: Henauer Kaffee findet man in fast allen Regionen unseres Landes, doch vor allem in der deutschsprachigen Schweiz. Was den Einzelhandel betrifft sind unsere Bio- und Demeterkaffees in den meisten Bioläden und Reformhäusern schweizweit vertreten.
[KS]: Kann man Ihre Rösterei als interessierter Verbraucher besuchen?
[PH): Während unserer Öffnungszeiten stehen die Türen unseres Unternehmens jedem Kunden offen, der firschen Röstkaffee kaufen oder sich über das Kaffeehandwerk informieren will.
Demeter Kaffee
[KS]: Sie engagieren sich stark im Bereich fair gehandelter und ökologisch produzierter Kaffees. Wie ist es dazu gekommen?
[PH]: Wir haben uns schon immer für Produkte aus diesen Segmenten interessiert und seit 1960 führen wir sie auch in unserem Sortiment!
[KS]: Wollen Sie uns Ihren Demeter Kaffee kurz vorstellen?
[PH]: Unser Demeter Kaffee kommt aus dem Chiapas Gebiet von Mexiko. Dort wird er auf der Finca Irlanda, welche enormen Wert auf den Erhalt von Flora und Fauna setzt, nach bio-dynamischer Landwirtschaft angebaut! Die dort schattengewachsenen Kaffeebohnen werden handverlesen und ohne Zwischenhandel direkt zu uns nach Höri transportiert. Den Demeter Kaffee gibt es als “Crema-Mischung” und als “Espresso-Mischung”. Für empfindliche Kaffeeliebhaber gibt es zusätzlich sogar noch eine entkoffeinierte Variante!
[KS]: Wie geht es bei Henauer Kaffee weiter? Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Rösterei?
[PH]: Wir wollen auch in Zukunft unseren Kunden einen Top Service sowie hervorragenden Röstkaffee anbieten! Als Familienunternehmen haben wir das Ziel eigenständig zu bleiben und echten “Schweizer Kaffee” zu produzieren!
Der Weg zur Rösterei
[KS]: Gestatten Sie mir eine letzte Frage. Wie sind Sie selbst zur Rösterei gekommen? War Ihr Weg vorgezeichnet durch die Familientradition? Oder hatten Sie ursprünglich andere Pläne?
[PH]: Schon als kleine Kinder standen meine Schwester und ich in Kontakt mit unserer Rösterei. Unsere Eltern haben uns jedoch nie unter Druck gesetzt. So haben Stefanie und ich zunächst kaufmännische und graphische Berufsaufbildungen abgeschlossen und danach in den jeweiligen Gebieten einige Jahre gearbeitet. Schliesslich haben wir uns dann doch für den Röstbetrieb und das Weiterführen der Tradition in vierter Generation entschieden. Von unseren früher gemachten Berufserfahrungen können meine Schwester und ich täglich profitieren.
[KS]: Herr Henauer, ich bedanke mich für das Gespräch und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit Henauer Kaffee.
Wer sich noch weiter über Henauer Kaffee informieren möchte, sei auf das Schweizer Gastromagazin “Salz & Pfeffer” verwiesen. Hier erschien der Artikel “Once a coffeman, always a coffeeman”.
Durch meine frühere Tätigkeit als Filialleiter bei Alnatura liegen mit ökologisch produzierte Lebensmittel sehr am Herzen.
Dennoch habe ich sie bisher im Online Shop des Kaffi Schopp nicht angeboten. Dies hatte vor allem einen Grund: in meinen Augen kauft der Bio-Kunde vor allem dort, wo er Wahrhaftigkeit im Angebot und Sortiment wahrnimmt.
Und diese Wahrhaftigkeit sah ich bisher im Online Sortiment des Kaffi Schopp wenig gegeben. Das liegt vor allem daran, dass mein Thema “Schweizer Kaffee” ist und es nur wenige Kaffeeröstereien in der Schweiz gibt, die (fast) ausschliesslich ökologisch produzierten Kaffee anbieten (wie z.B. Bertschi Café, Henauer Kaffee oder derkaffee.ch). Die meisten der bekannten Schweizer Röstereien produzieren konventionell, liefern aber eben auch z.T. sehr bekannte Kaffeemischungen (wie z.B. der Lilla e Rose von Blaser Café aus Bern). Auf diese bekannten Kaffees wollte ich ganz bewusst nicht verzichten, da Schweizer Kaffee in Deutschland ohnehin für mich ein Experiment war.
Durch meine intensive Zusammenarbeit mit der Rösterei Sirocco in Schmerikon am Oberen Zürichsee kam ich jedoch auch in Berührung mit deren neu lanciertem Sortiment von Bio Tees. Mit Ralph Grüniger, dem Inhaber der Rösterei, besprach ich den Vertrieb für Deutschland, wies aber darauf hin, dass ich als Betrieb nicht bio-zertifiziert sei und damit keine Bio-Produkte verkaufen dürfe.
Da aber sowohl Ralph Grüniger als auch ich vom Erfolg des Bio Tee Sortimentes von Sirocco überzeugt waren (und sind), bin ich die Zertifizierung nun doch angegangen.
Nachdem ich mir einige Angebote deutscher Öko-Kontrollstellen eingeholt hatte (diese sind privatwirtschaftlich organisiert und rufen damit unterschiedliche Kosten für die Zertifizierung auf), habe ich mich Mitte Mai durch die Öko-Kontrollstelle 037 (aus Straubing) der Zertifizierung unterzogen und kann nun offiziell Bio-Produkte verkaufen.
Davon profitieren ebenfalls meine Kaffee Kunden, denn auch die Rösterei Turm Kaffee bietet einen Max Havelaar Bio Kaffee an, den ich bisher nicht im Sortiment hatte. Ausserdem überlege ich mir, das Bio Kaffee Sortiment auszubauen, wobei ich dabei zur Zeit zur Kaffeerösterei Henauer aus Höri tendiere. Sie dürfen also gespannt sein, wie sich das Bio Sortiment im Kaffi Schopp weiter entwickelt.
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