
Das kennt jeder Kaffeetrinker. In der Kaffeemaschine, egal oder Filterkaffeemaschine, Kapselmaschine oder Siebträgermaschine, setzt sich Kalk ab. Die weißen Kalkränder zeigen dies sehr deutlich. Kaffeeliebhaber müssen deswegen Ihre Kaffeemaschine entkalken.
Kalk im Wasser – der Kaffee braucht’s
Grundsätzlich ist Kalk im Wasser sogar notwendig, da die Mineralien für Geschmack im Kaffee sorgen. Fehlt dem Kaffee das sprichwörtliche “Salz in der Suppe”, schmeckt er flach. Ideal sind 7 bis 8 Grad dH (deutsche Härte). Doch Kaffeemaschinen lieben Kalk nicht. Deswegen zeigen wir Ihnen, wie Sie die Verkalkung Ihrer Maschine vermeiden, und wann und wie Sie Ihre Kaffeemaschine am Besten entkalken.
Verwenden Sie ph-neutrales Wasser für Ihren Kaffee
Salze und Mineralien bestimmen den pH-Wert des Wassers. Damit wird angezeigt, ob das Wasser eher sauer oder basisch ist. Die Skala reicht von 1 (sehr sauer) bis 14 (sehr basisch). Weiches Wasser ( kleiner als 6° dH) ist eher sauer, Wasser mit über 8° dH eher basisch
Ideal für die Zubereitung eines aromatischen Kaffees oder Espresso ist ph-neutrales Wasser. Dieses weist einen Wert von 7 bis 8 Grad dH (deutsche Härte) aus. Um herauszufinden, welchen Härtegrad Ihr Leitungswasser hat, genügt eine Anruf beim örtlichen Wasserwerk. Oder Sie schauen auf die Internetseite Ihres Wasserversorgers.
Um Kalkablagerungen zu vermeiden, können spezielle Wasserfilter eingesetzt werden. Diese werden z.B. als Kartuschen für Kaffeevollautomaten angeboten. Oder man nutzt die bekannten Brita-Filter, die direkt in eine Wasserkaraffe eingesetzt werden. Die Haushaltsfilter arbeiten dabei mit Aktivkohle.
Viele Kaffeetrinker filtern ihr Kaffeewasser nicht, sondern verwenden handelsübliches stilles Mineralwasser. Ob dies die beste Lösung lässt sich trefflich diskutieren, da die Zusammensetzung der Mineralwassersorten sehr unterschiedlich ist. Die meisten sind hart bis sehr hart, einige wiederum zu weich. Hier muss man sich die Inhaltsliste der Mineralstoffe auf jeder Getränkeflasche sehr genau durchlesen.
Das Entkalken von Kaffeemaschinen
Wie oben schon geschrieben, setzt sich Kalk in kurzer Zeit an allen Maschinenteilen ab, die mit Wasser in Berührung kommen. Weder Filterpatronen noch -kartuschen können dies verhindern. Je nach Kalkgehalt sollten Kaffeemaschinen regelmäßig entkalkt werden, wobei die Regelmäßigkeit davon abhängig ist, wie hart das verwendete Wasser ist.
Wichtigste Regel ist jedoch immer, dass man nach dem Entkalken die Maschinen richtig durchspült. Die Reste des Kalkreinigers müssen vollständig entfernt werden. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass der Kalk nicht völlig verschwinden sollte, da die Mineralien für den Geschmack des Kaffees wichtig sind (siehe oben).
Welche Arten von Entkalkern für Kaffeemaschinen gibt es?
Man unterscheidet zwischen organischen und anorganischen Entkalkern. Beide werden heute oft in flüssiger Form angeboten. Alternativ sind auch Entkalker in Form von Pulver oder Tabletten käuflich zu erwerben. Zu den organischen Entkalkern zählen die Essigsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Weinsäure und Apfelsäure. Anorganische Entkalker bestehen meist aus Amidosulfonsäure.
Allerdings eignen sich nicht alle oben aufgezählten Entkalker für die das Entkalken Ihrer Kaffeemaschine

Die Filter-Kaffeemaschine entkalken
Für Filterkaffeemaschinen können alle Arten von Entkalkern, organische wie anorganische, verwendet werden. Zum Entkalken mischen Sie den Entkalker mit Wasser (gemäß der jeweiligen Packungsangabe) und lassen dieses Entkalkerwasser einfach durch Ihre Maschine laufen. Einfach so, als wenn Sie einen normalen Kaffee brühen würden. Um den Entkalker auch in den Schläuchen wirken zu lassen, sollten sie die Maschine während des Brühens einmal ausschalten. Lassen Sie den Entkalker für 10 bis 20 Minuten einwirken und schalten Sie die Maschine anschließend wieder an. Wenn Wasser und Entkalker komplett durchgelaufen sind, sollten Sie Ihren Wassertank noch 2 Mal füllen und jeweils einen Brühvorgang starten. So stellen Sie sicher, dass auch der letzte Rest Entkalker aus der Maschine entfernt ist.
Gerade bei hartem Wasser sollten Sie diesen Vorgang bei Ihrer Filterkaffeemaschine alle ein bis zwei Monate vornehmen.
Kaffeevollautomat entkalken
Für Kaffeevollautomaten sind organische Entkalker nicht geeignet. Sie greifen die Dichtungen innerhalb der Maschine an. Nutzen Sie deshalb anorganische Entkalter. Diese erhalten Sie im Fachgeschäft oder im Internet. Diese Entkalker werden auch häufig von den Kaffeemaschinenherstellern wie Nivona oder Jura angeboten.
Jeder Kaffeevollautomat verfügt über ein automatisches Entkalkungsprogramm. Dieses zeigt dem Maschinen-Besitzer im Display an, wann eine Entkalkung zu erfolgen hat. Mischen Sie dann wieder Entkalker mit Wasser und starten Sie das Entkalkungsprogramm Ihrer Maschine.
Die Maschine sorgt abschließend selbst dafür, dass durch ausgiebiges Nachspülen Entkalkerreste aus dem System entfernt werden.
Das Entkalken der Siebträgermaschine
Bei der Siebträgermaschine, der klassischen Espressomaschine, streiten sich die Geister hinsichtlich der Art, wie die Maschine zu entkalken ist. Darüber, dass sie hin und wieder entkalkt werden muss, sind sich jedoch alle Besitzer einer Espressomaschine einig.
Wenn Sie ihre Maschine mit neutralem, gefiltertem Wasser verwenden, empfehlen wir etwa alles 1 bis 2 Jahre eine gründliche Entkalkung. Dabei unterscheided man zwei Arten.
Die Durchlaufentkalkung von Espressomaschinen
Einmal gibt es die Möglichkeit, eine Durchlaufentkalkung durchzuführen. Diese funktioniert faktisch wie bei der Filterkaffeemaschine. Sie mischen den Entkalker im erforderlichen Verhältnis laut Packungsbeilage mit Wasser und starten einen Bezug. Diesen Bezug lassen Sie so lange laufen, bis das Wasser aus dem Wassertank vollständig von der Maschine angesaugt wurde. Anschließend lassen Sie den Entkalker für 10 bis 20 Minuten in der Maschine sein Werk verrichten. Bei Zweikreissystemen und Dualboilern sollten Sie auch den Dampfbezug starten und für ein bis 2 Minuten dampfen lassen, damit hin den zweiten Wasserkreislauf Entkalker gezogen wird. Bei Dualboiler-Maschine öffenen Sie den Heißwasserhahn und füllen sie ein bis zwei Kaffeetassen, damit auch in den zweiten Boiler Kaffee gepumpt wird.
Befüllen Sie den Wassertank zum Abschluss zweimal und lassen beide Tankfüllungen komplett durch die Maschine laufen (Bezug starten). Vergessen Sie bei Zweikreis-Maschinen und Dualboilern nicht, auch den zweiten Kreislauf bzw. den zweiten Kessel zu spülen. Dampfrohr und Heißwasserhahn sollten geöffnet und ausgiebig durchgespült werden.
Bei der Durchlaufentkalkung von Espressomaschinen sollten Sie auch anorganische Entkalker, da ansonsten die Dichtungen in der Maschine angegriffen werden.
Komplettentkalkung der Siebträgermaschine
Die zweite, radikalere Entkalkungs-Methode ist, die Espressomaschine komplett auseinander zu bauen und die Metallteile in einen organischen oder anorganischen Reiniger zu legen.
Diese Variante wird vor allem dann eingesetzt, wenn eine Maschine generalüberholt werden muss. Vor allem stark verkalkten Kesseln ist nur mit dieser Methode beizukommen.
Allerdings braucht man dazu ein fundiertes technisches Wissen, um die Maschine auseinander bauen zu können. Und viel schwieriger ist dann der richtige Zusammenbau der zerlegten Maschine. Dies sollten Sie deshalb auf jeden Fall Fachwerkstätten überlassen.
Fazit
Die Kaffeemaschine entkalken sollten Sie regelmäßig tun. Die sachgerechte Entkalkung verlängert das Leben Ihrer Maschine deutlich. Damit Sie lange Spaß an Ihrer Kaffeemaschine haben.
Johannes Lacker